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Die Predigt vom 21.04. zum Anhören
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Die Predigt vom 21. April

Liebe Gemeinde,

blicken wir zurück in das Jahr 2012, eine ganze Weile her. Angela Merkel ist zu der Zeit längst noch Bundeskanzlerin. Christian Wulff tritt nach einer Kredit- und Medienaffäre vom Amt des Bundespräsidenten zurück und Joachim Gauck wird sein Nachfolger in diesem Amt. In den USA wird Barack Obama zum zweiten mal zum Präsidenten der USA gewählt.

Die Fußballeuropameisterschaft findet in der Ukraine und Polen statt (Europameister wird übrigens Spanien nach einem 4:0 im Finale gegen Italien, gegen das Deutschland wiederum im Halbfinale 2:1 verloren hatte durch zwei Tore eines gewissen Mario Balotelli).

Und: Borussia Dortmund wird im Jahr 2012 deutscher Fußballmeister. 12 Jahre her.

Und dann wurde Jahr für Jahr, 11 mal hintereinander, bei allen Veränderungen, die es sonst so in Deutschland und der Welt gab, bis letztes Jahr immer ein und der selbe Verein Deutscher Meister – viele wissen es: der FC Bayern München. 11 mal am Stück. Jahr für Jahr. Manche meinten schon, der biblische Satz Alles hat seine Zeit hätte hier seine Gültigkeit verloren.

Das hat sich nun letztes Wochenende geändert. Viele haben es mitbekommen: 2024 kommt der deutsche Fußballmeister mal nicht aus Bayern, sondern aus Nordrhein-Westfalen, aus Leverkusen.

Bilder von jubelnden, feiernden Menschen konnte man sehen letztes Wochenende. Der Jubel kannte keine Grenzen. Verständlich, zum ersten mal Deutscher Meister. Irgendwie passend zum heutigen Sonntag im Kirchenjahr: Jubilate – freut euch.

In Leverkusen hat man sich mächtig gefreut und tut es noch immer. Und Kinder, die heute 11-12 Jahre alt sind, lernen: Es kann auch noch einen anderen Meister geben als Bayern München.

 

Jubilate - freut euch.

Nun ist es in der Bibel wahrlich nicht so, dass sich alle Leute ständig freuen würden. Genauso wie heutzutage. Oftmals waren und sind Menschen ja sogar leider weit entfern davon, sich zu freuen oder zu jubeln.

Das klingt auch an in dem Predigttext für heute, den ich vorlese, aus dem Prophetenbuch des Jesaja, Kapitel 43, Verse 14 bis 21:

Der HERR, der heilige Gott Israels, euer Befreier, sagt: »Euretwegen schicke ich den Eroberer gegen Babylon. Die Bewohner der Stadt werden sich auf die Schiffe flüchten, auf denen sie jetzt noch ihre rauschenden Feste feiern; sie werden sich den Fluss hinabtreiben lassen. Ich bin der HERR, euer heiliger Gott, der Schöpfer Israels, euer König.«

Der HERR sagt: »Einst habe ich für mein Volk einen Weg durchs Meer gebahnt, mitten durch gewaltige Wassermassen. Das mächtige Heer der Verfolger mit seinen Pferden und Streitwagen habe ich in den Untergang geführt. Sie sanken zu Boden und standen nicht mehr auf; wie ein Docht verglimmt, so wurden sie ausgelöscht.

Daran denkt ihr, daran klammert ihr euch. Aber blickt doch nicht immer zurück! Ich schaffe jetzt etwas Neues!

Es kündigt sich schon an, merkt ihr das nicht? Ich werde eine Straße durch die Wüste legen und lasse dort Ströme fließen, damit mein erwähltes Volk unterwegs zu trinken hat. Die Tiere der Steppe werden mich ehren, Schakale und Strauße mich preisen, weil ich Wasser durch das ausgedörrte Land fließen lasse.

Und auch das Volk, das ich mir erschaffen habe, wird mich rühmen und wird weitersagen, was ich getan habe.«

 

Liebe Gemeinde,

wenn ich biblische Texte lese, dann fallen mir erstmal oft ein-zwei Sätze besonders auf, sprechen mich besonders an, lassen mich besonders innehalten. Hier sind es diese Worte:

Daran denkt ihr, daran klammert ihr euch. Aber blickt doch nicht immer zurück! Ich schaffe jetzt etwas Neues!

 

Die Adressaten der Worte damals waren in Bedrängnis. Waren in Angst vor den mächtigen Babyloniern und dachten scheinbar immer zurück, wie Gott vor langer Zeit ihre Vorfahren gerettet hatte vor dem Pharao und seinen Kriegern. Es klingt hier an in diesem Text: Gott teilt das Schilfmeer und lässt die nahenden ägyptischen Krieger ertrinken. Brutal, aber das Volk Israel war dadurch vorerst gerettet.

Und es klingt so an, dass die Menschen damals zwar an diese Rettung ihrer Vorfahren dachten, aber Gott gar nicht zutrauten, dass er sie auch wieder retten könnte. Daher die etwas, ja, vorwurfsvollen Worte: Daran denkt ihr, daran klammert ihr euch. Aber blickt doch nicht immer zurück!

 

Und dann frage ich mich, wo es mir so geht, woran ich mich klammere. Und vielleicht dabei mehr zurück als nach vorne blicke. Das geht uns Menschen wie ich finde ja schnell so. Dass man den Blick für Gegenwart und Zukunft manchmal verliert im ständigen Blick zurück. Früher war das so und so. Früher, da hatte der Mann oder die Frau einen noch nicht verlassen. Oder da war man noch gesünder. Oder da waren die Kinder oder Enkel noch zu Hause. Früher war das Leben im Dorf noch ein anderes und und und. Vieles sicherlich richtig, so wie der Blick zurück der Israeliten damals sicherlich nicht falsch war. Gott aber ermutigt und ja, ermahnt: Aber blickt doch nicht immer zurück! Ich schaffe jetzt etwas Neues!

 

Mit der Aufzählung zu Beginn, Bundespräsident Wulff, Meister Dortmund usw. haben wir mal wieder gesehen, wie schnell sich doch alles ändert. An vieles hätte ich mich zugegebenermaßen gar nicht erinnern können – dem Internet sei Dank, dass ich zum Beispiel wieder in Erinnerung rufen konnte: Tatsächlich, damals gabs ja meinen Namensvetter als Bundespräsidenten und ich erinnerte mich auch wieder daran, wie wir damals am Geburtstag meiner Mutter tatsächlich beim Italiener saßen und Deutschland mal wieder gegen Italien verlor.

Und auch in unserem Leben gibt es das ja nun mal immer wieder: Veränderungen. An die wir zweifelsohne oftmals viel intensiver zurückdenken. Und auch für uns gilt, Gott sei Dank:  Ich schaffe jetzt etwas Neues!

 

Das ist Grund zur Freude, Jubilate, wenn wir auf gute Veränderung hoffen. Wenn wir mal wieder meinen, eine Situation ist so festgefahren, dass da nichts mehr geht. Dann können wir uns vor Augen führen: Gott hat sein Volk Israel etliche Male gerettet und seine Worte gelten doch auch uns:   Ich schaffe jetzt etwas Neues!

Es kündigt sich schon an, merkt ihr das nicht? Ich werde eine Straße durch die Wüste legen und lasse dort Ströme fließen, damit mein erwähltes Volk unterwegs zu trinken hat. Die Tiere der Steppe werden mich ehren, Schakale und Strauße mich preisen, weil ich Wasser durch das ausgedörrte Land fließen lasse.

Auf die Frage Gottes: Merkt ihr das nicht?, kann ich immer wieder nur antworten: Nein. Manchmal merke ich es nicht. Weil ich manchmal so im Alltagstrott gefangen bin oder im Blick zurück. Und auch damit bin ich wohl nicht allein. Manchmal sind wir Menschen so sehr behaftet und verstrickt im Gedankenkarussell und sich erinnern, dass gar nicht gemerkt wird, wie Neues entsteht, wie Gott Neues schafft: Ich werde eine Straße durch die Wüste legen und lasse dort Ströme fließen, damit mein erwähltes Volk unterwegs zu trinken hat.

Welch poetischen Worte. Gott will keine Wüste für uns, sondern Leben, auch in manchen Wüstenzeiten. Wasser auf diesem Weg zum Durchhalten. Und immer wieder diesen Grund zur Hoffnung und zur Freude: Jubilate. Freut euch.

Daran können wir uns klammern – so wie es mir ein Gemeindemitglied dieser Tage sagte, der schon viele Jahre mit Krankheiten zu tun hat. Der sagte im Gespräch: Seit Kindestagen klammere ich mich an Gott. Und das tat und tut ihm sehr gut, weil er immer wieder erfahren hat, wie Gott Neues schafft.

An Gott und seine Verheißungen, an seine Zusagen, daran ist es gut, sich zu klammern:

Daran denkt ihr, daran klammert ihr euch. Aber blickt doch nicht immer zurück! Ich schaffe jetzt etwas Neues!

Amen.





Gottesdienste am Sonntag, 28.04.

Rodenhausen                         09:30 Uhr (Vikar Torben Scherf)

Kirchvers                                  10:45 Uhr (Vikar Torben Scherf)

 

Offenes Singen am Sonntag, 05.05.

Kirchvers                                 18:00 Uhr  (Offenes Singen aus dem EG+ mit Jan Knobbe - Profilkantorat Popularmusik. Mit Getränken im Anschluss.)

 

Gemeinsamer Gottesdienst des Großkirchspiels an Christi Himmelfahrt, 09.05.

Rodenhausen                         10:45 Uhr (Unter der Linde neben der Kirche, mit Taufe, mit dem Posaunenchor Lohra, mit Essen und Trinken im Anschluss)

 

Gottesdienste am Sonntag, 12.05.

Rollshausen                             09:30 Uhr 

Kirchvers                                  10:45 Uhr


Kindergottesdienst jeden ersten und dritten Sonntag im Monat in Rodenhausen. Treff um 10:00 Uhr vorm DGH.

In Weipoltshausen jeden ersten, dritten und fünften Sonntag im Monat um 10:30 Uhr in der Kirche.


Posaunenchor dienstags um 19:30 in Weipoltshausen (DGH)


Krabbelgruppe in der Regel donnerstags um 10:00 Uhr in Kirchvers (Pfarrsaal)


Bibelgesprächskreis am Dienstag, 30.04. um 19:00 Uhr in Weipoltshausen (Kirche).


Bastel- und Handarbeitskreis am Donnerstag, 02.05. um 19:00 Uhr in Rodenhausen (DGH).


Kirchencafé am Mittwoch, 08.05. um 15:00 Uhr in Kirchvers.